Aufnahme
bei Housing First

An wen richtet sich Housing First?

Das Projekt Housing First Berlin richtet sich an alleinstehende Erwachsene, die langjährig obdachlos sind und von den Angeboten des Regelhilfesystems nicht erreicht werden. Voraussetzungen für eine Teilnahme sind der Wille, in einer eigenen Wohnung zu leben, und die Bereitschaft, das Unterstützungsangebot anzunehmen. Zusätzlich müssen die Teilnehmenden in der Lage sein, die Miete aufzubringen (z. B. über Transferleistungen).

Aufnahmestopp ab Januar 2023

Zurzeit ist die Aufnahme neuer Bewerber*innen bei Housing First Berlin aus Kapazitätsgründen leider nicht möglich.
(Falls Sie bereits auf der Anfragenliste stehen, wird Ihre Bewerbung weiterbearbeitet und wir stehen Ihnen bei Rückfragen zur Verfügung).

Aufnahmeverfahren

Der Zugang der Betroffenen findet über ein fundiertes Auswahlverfahren statt. Hier werden Voraussetzungen und Erfolgsaussichten sorgfältig geprüft. Es gibt eine niedrigschwellige Kooperationsvereinbarung, vor allem bzgl. der grundsätzlichen Bereitschaft zu mindestens einem persönlichen Kontakt mit dem Team pro Woche. Die Teilnehmer*innen müssen willens und fähig sein, mit uns zusammenzuarbeiten. Bei der Auswahl wird darauf geachtet, dass mindestens 25% der Teilnehmenden Frauen sind. Die Anfrage/Kontaktaufnahme kann telefonisch, per Mail oder persönlich erfolgen. Durch die gezielte Vernetzung mit niedrigschwelligen Angeboten der Wohnungslosenhilfe (z. B. Streetwork, Beratungsstellen, Tagesstätten, Notunterkünfte) werden vielfältige Zugänge gewährleistet. Wenn eine grundsätzliche Zugehörigkeit zur Zielgruppe vorliegt, kann ein unverbindliches Beratungsgespräch stattfinden. Das Gespräch wird i.d.R. mit zwei Mitarbeitenden durchgeführt.

Standort Weichselstraße

Standort Samoastraße

Zugangsvorrausetzungen für Housing First

Persönliche und formale Zugangsvoraussetzungen sind:

  • das Bedürfnis und der geäußerte Wille, in einer eigenen Wohnung zu leben und das Unterstützungsangebot des Projektes anzunehmen,
  • eine Lebenssituation, in der die Person von bestehenden Angeboten der Regelversorgung nicht erreicht wird bzw. bereits Angebote erfolglos durchlaufen hat,
  • und die Fähigkeit zum Abschluss eines Wohnungsmietvertrages (insbesondere Anspruchsberechtigung zum Aufbringen der Miete).

Eine Aufnahme kann nicht erfolgen bei:

  • bei einer akuten psychischen Erkrankung, die eine mögliche Selbst- oder Fremdgefährdung beinhaltet (z. B. suizidale Depression oder paranoide Psychose),
  • bei einer akuten Suchterkrankung, deren Dynamik so ausgeprägt ist, dass die Kommunikations- und Absprachefähigkeiten schwerwiegend eingeschränkt sind,
  • oder bei einer schwerwiegenden Einschränkung der kognitiven Fähigkeiten (z. B. geistige Behinderungen, dementielle Erkrankungen, Korsakow-Syndrom).

Das Beratungsgespräch

Beim Gespräch treffen beide Seiten ihre Entscheidung über eine Teilnahme am Projekt. Hierbei werden die Rahmenbedingungen von Housing First Berlin erklärt und die persönlichen und formalen Zugangsvoraussetzungen geprüft. Es wird ebenfalls geklärt, ob Ausschlusskriterien vorliegen. Bei positiver Entscheidung wird in einem zweiten persönlichen Gespräch die Kooperationsvereinbarung zur Teilnahme am Projekt abgeschlossen und das weitere Verfahren vereinbart. Möglichst zügig wird dann eine geeignete Wohnung ausgewählt bzw. akquiriert und in Absprache mit der Hausverwaltung der/dem Teilnehmenden zur Anmietung angeboten.

Die Mitarbeitenden unterstützen auf Wunsch und nach jeweiligem Bedarf:

  • bei der Klärung der Unterkunfts- und Kautionskosten,
  • bei der Abtretung der Miete zur direkten Zahlung an den/die Vermieter*in (verpflichtend),
  • beim Abschluss einer Mieterhaftpflichtversicherung (verpflichtend),
  • eim Abschluss des Mietvertrages
  • und bei allen Angelegenheiten des Um- bzw. Einzuges.

Auch wenn es nicht zu einer Teilnahme am Projekt kommen sollte, soll für die Bewerber*innen ein Nutzen entstehen: Sie erhalten im persönlichen Gespräch eine begründete Rückmeldung, Empfehlungen für anderweitige Perspektiven im Hilfesystem sowie auf Wunsch auch eine direkte Vermittlung an zuständige Stellen und weiterführende Hilfeangebote.